Nach einer erholsamen Nacht bin ich früh auf den Beinen. Im Spiegel meines Badezimmers lächelt mir ein ausgeschlafener älterer Herr entgegen – durchaus nicht unfreundlich. Spontan lege ich eine kleine Schippe Fröhlichkeit drauf, und schon gibt es etwas zu lachen.
Ein guter Start in den Tag, würde ich sagen. >>
Ich öffne den Wasserhahn, lasse das frische, kühle Nass in meine zur Schale geformten Hände laufen, schließe die Augen und tauche mein Gesicht in diesen kleinen, lebendigen Teich. Ein kurzer, intensiver Genuss. Noch einmal fülle ich die Hände – neu, klar, reinigend.
Wie wunderbar das ist: Diese spontane Kühlung, das Gefühl von Frische und Klarheit – es prägt den Moment.
Und so gibt es im Alltag unzählige Gelegenheiten, den Tag mit dem auszustatten, wofür er eigentlich gedacht ist: mit dankbarem, glücklichem Erleben – auch und gerade in den sogenannten „Alltagsverrichtungen“.
Leider gehen sie für viele von uns eher als notwendiges Übel über die Bühne, weil vermeintlich Wichtigeres wartet.
Dabei sind es genau diese kleinen Dinge, die unser Leben prägen – und es liegt an uns, wie wir ihnen begegnen.
Was ist eigentlich normal in einem Tagesablauf? Wer hat das festgelegt? Ich finde: Das darf – nein, das muss ich selbst entscheiden. Und es ist keineswegs verboten, an den Grundfesten eingeübter Gewohnheiten zu rütteln – um sie neu, liebevoll und mit Achtsamkeit auszustatten.
Hast du schon einmal mit echtem Behagen dein Geschirr abgewaschen? Noch nie?
Dann probier es aus. Lass dir Zeit. Beobachte dich dabei in Ruhe.
Wie geschickt deine Hände agieren! Wie fließend alles ineinandergreift!
Und plötzlich wird aus einer vermeintlich lästigen Pflicht ein fast meditativer Vorgang.
Vielleicht überrascht es dich sogar, wie schnell alles erledigt ist – und wie gut sich das anfühlt.
Das ist dann, sozusagen, der „Gutschein“ für weitere Impulse.
Ich wünsche euch in diesem Sinne glückliche, erfolgreiche Sommertage.
LG v Chr