… nicht weit vom Stamm. Eine alte Volksweisheit, wenigstens den Älteren unter uns wird dieser Spruch noch recht bekannt sein. Er bedeutet zuvorderst laut Wikipedia, dass ein Kind Eigenschaften und Verhaltensweisen von den Eltern übernimmt. Gleich zur Klärung: Ich habe den abgelichteten Apfel nicht extra auf den Zaun gesteckt, um ein passendes Motiv für meinen Artikel zu erhalten. Vielmehr war es umgekehrt:
Ich sah den Apfel, der vom Zaun des PEB beim Fallen aufgespiesst wurde und so kam ich auf die Idee, einen Artikel über unsere Überflussgesellschaft zu schreiben.
Bisher hatte ich immer genau an dieser Stelle im Spätsommer/Herbst Ausschau nach Äpfeln am Boden gehalten und war immer fündig geworden. Ich steckte jeden Apfel ein, solange er nicht völlig unbrauchbar war, also schon große Schadstellen mit Wurmbefall etc. hatte und das waren leider nicht wenige.
Es muß einen jeden betroffen machen, wieviel Obst zur Zeit auf Gehwegen, Straßen usw. landet und dort vergammeln muss. Mir tut das im Herzen weh. Bei den öffentlich zugänglichen Früchten gibt es zur Not noch ein gewisses „Restverständnis“, bei unzählig bestem Obst in privaten Gärten, das dort einfach liegen bleibt, sieht das ganz anders aus. Macht doch wenigstens ein Schild an die Gartentür: „Äpfel günstig abzugeben“ oder ähnliches.
Ich für mein Teil habe nun zum großen Glück einen öffentlichen Apfelbaum gefunden, wo sich auch niemand kümmert und die guten Früchte auf den Gehweg, auf die Straße kullern. Ganz kann ich das natürlich auch nicht verhindern, aber immerhin: Die Ernte ist groß und ich bin überglücklich, beste Apfelqualität in das Obstfach meines Kühlschrankes verfrachten zu können.
Und wie köstlich diese schmecken !!, einfach wunderbar und schlagen damit so manchen Apfel aus dem Supermarkt, der zudem gutes Geld kostet und nicht selten aus Übersee herangekarrt wird, was für ein Unsinn.
Die Ernte ist sogar so groß, dass ich fünf liebe Nachbarn in unserem Hause mit einer schönen Extraportion erfreuen konnte ! Geteilte Apfelfreude ist doppelte Apfelfreude !
So wird mein Erntedankfest in diesem Jahr eine ganz besondere Qualität haben, ich fühle mich wie ein „Mini-Landwirt“, der die Ernte einfahren darf und bin einfach nur dankbar.
LG von Chr