"Bachtränen der Freude"

Innpromenade am Schaiblingsturm
Bildrechte Christian Vogel

Die Musik von Johann Sebastian Bach hat mich in ihren Bann gezogen, solang ich zurückdenken kann. Mein Vater konnte wunderbar Klavier spielen und war zudem Organist in der Evang.-Freikirchlichen Gemeinde Hamburg-Altona. Mit meinen drei Geschwistern konnten wir dort am Sonntag den Klängen der Orgel lauschen und bei Gemeindeliedern mitsingen.

Immer wieder bin ich sehr gern am Samstag mit nach Hamburg gefahren, wenn mein Vater Orgel üben und den Gottesdienst vorbereiten wollte. Bis heute hat sich mir dabei ein Moment in mein Gedächtnis eingebrannt, dass ich nicht selten ganz feuchte Augen bekomme, wenn ich daran denke:

Ich stehe im weitläufigen Areal der Kirche im Erdgeschoß an einer Glastür mit Blick in die Grünanlagen des Kirchenumfeldes und lausche völlig entspannt und losgelöst von dieser Welt den wunderbaren Klängen von Bach´s Präludium und Fuge in G-Dur, das damals schon eins meiner Lieblingsstücke war. Hier könnt ihr euch das Stück zu Gemüte führen. Der Organist Christian Barthen hat zudem eine verblüffende Ähnlichkeit mit meinem Vater.  

https://www.youtube.com/watch?v=OJ8bnAJDtbA

Im Gottesdienst saß ich immer ganz in der Nähe der Orgel, so konnte ich zum Nachspiel direkt zu meinem Vater eilen und seinen virtuosen Künsten im wahrsten Sinne des Wortes auf die Finger schauen, das waren immer ganz magische Momente und der Stolz auf meinen Vater bildete dann sozusagen das Sahnehäubchen auf dieses einzigartige Erlebnis.

Musik von Bach hören zu können bedeutet mir immer ein "Willkommen Zuhause", das enger UND weiter gar nicht gedacht werden kann. Vielleicht ist es das herrlichste Konzentrat allen Seins im Hier und Jetzt.

Ich muss euch noch ein weiteres Video benennen. Es stammt vom Abschlußkonzert in Eisenach der Weimarer Bachkantaten-Akademie 2017. Voll anrührender, sprühend jugendlicher Energie präsentiert das Ensemble drei wunderschöne Kantaten. Mein Lieblingsstück findet ihr auf Minute 45: "Lobet Gott in seinen Reichen", BWV 11. Die Chorkomposition zu Beginn ist derart beschwingt, dass ich nicht selten schon dazu getanzt habe, hier in meiner kleinen Hütte zwischen Tür und Angel, wenn man so will.   Viel Freude beim Hören ! 

https://www.youtube.com/watch?v=qbuwrO9mSY4&t=2720s

LG v Chr