… ist die Welt noch in Ordnung. So heisst ein Roman des britischen Autors Eric Malpass, der erstmals im Februar 1967 erschien und kurz darauf verfilmt wurde. Ich habe weder das Buch gelesen noch den Film geschaut. Aber an den Titel habe ich mich immer erinnern können. Ich empfand ihn als sehr zutreffend und möchte euch in diesem Zusammenhang von einem Erlebnis berichten, das ich noch heute auf dem Schirm habe, als ob es gestern geschehen wäre. >>
Ich muss so ca. 10 Jahre alt gewesen sein und durfte bei Opa und Ama, so nannten wir unsere Oma, ein Wochenende verbringen, eine ganz spannende Geschichte für mich damals.
Meine Großeltern wohnten in einer alten Villa in Hamburg-Blankenese, zu Fuß war die Elbe in guten 1o Minuten zu erreichen. Die Route führte u.a. durch den Hirschpark, eine von vielen ganz herrlichen Anlagen mit riesigen, uralten Bäumen, nicht selten als Allee den Pfad begleitend. Und da ich natürlich schon gaanz früh am Morgen wach war und auch gar nicht mehr einschlafen konnte und wollte, habe ich mich angezogen und bin ins Schlafzimmer meines Opas geschlichen, um zu schauen, ob er schon auf wäre. Denn er war Arzt und hatte auf St.Pauli eine eigene Praxis, wo er, wie ich heute weiß, vielen hilfsbedürftigen armen Menschen unentgeltlich geholfen hat.
Und er war tatsächlich schon wach und so konnte ich ihn gleich fragen, ob ich in der frühen Morgendämmerung raus- und an die Elbe gehen dürfe. Er hat es gleich erlaubt, womit ich nicht unbedingt gerechnet hatte und so war ich stolz und glücklich, ganz allein das Haus verlassen zu dürfen, um die Elbe in diesen frühen Morgenstunden (es muss ca. 5.oo h gewesen sein) erleben zu können. Eine tolle Sache war das. Es war Sommer, über dem Park lag ein leichter Hauch von Nebel, ein wunderbarer Duft von unzähligen Blumen und Beeten füllte meine Lunge und so ging es einige Treppen abwärts bis an den Elbstrand. Dort stand ich, unendlich glücklich und dankbar für diese herrliche, scheinbar unberührte Welt. Und noch heute habe ich das Tuckern eines kleinen Frachters im Ohr, der damals auf der Elbe in Richtung Hafen fuhr, dazu der gelegentliche Schrei von Möven, das kleine Plätschern der Elbbrandung.
Wo ich dies hier „zu Papier bringe“ will es mir vorkommen, als würde ich genau dort wieder stehen: glücklich und dankbar, im Hier und Jetzt sein zu dürfen.
Gestern lauschten wir so passenden Worten von Sonja zum Thema Dankbarkeit bei unserer Morgenandacht. Und das Lied „Mein Gott, ich danke dir“ passte wie ausgesucht dazu. Von meinem Platz aus konnte ich ein prächtiges Farbenspiel beim Blick aus dem Fenster unseres ESG-Raumes beobachten, ein tolles Spektakel mit faszinierenden Lichtvariationen. Bevor es dann zum erquickenden gemeinsamen Frühstück ging, hab ich schnell noch ein Bild gemacht. Vielleicht sehen wir uns ja nächsten Donnerstag ?!
LG v Chr