Wenn Christian krümelt...

Frühstück über der Eisenbahn
Bildrechte Christian Vogel

entgleist die Eisenbahn. Tatsache. Vor ein paar Tagen geschehen, wenn auch zum ersten Mal. Seit geraumer Zeit bin ich stolzer Besitzer eines schönen Glastisches mit Untertisch. Auf letzterem habe ich als eingefleischter Modelleisenbahnfan eine kleine hübsche Anlage installiert. Es gibt einen Rundkurs mit einer Weiche zu einem Abstellgleis. Dort steht eine Dampflok mit Güterwagen an einem Güterschuppen und der dazugehörigen Bekohlungsanlage, ein wenig Old Fashion also. >>

Und – natürlich – auch eine fahrende Dampflok mit einer Art Sägewerkszug. Ganz vorn am Rand gab es zwischen Tisch und Anlage immer eine kleine Lücke, die ich früher mit Cellophanpapier abgedeckt hatte, um die Anlage allgemein und natürlich die Gleise vor Krümeln etc. zu schützen. Und irgendwann war dann die Folie weg und ich war wohl zu faul, eine neue zu installieren und so kam, was kommen musste: ein dicker Krümel landete mitten auf dem Gleisbett. Das hab ich dann erst gemerkt, als es zu spät und die Lok entgleist war.

 

Kleine Ursache, große Wirkung, könnte man denken und ich meine, das hat durchaus etwas für sich. Bin überzeugt, dass die Auswirkungen kleiner und unscheinbarer Begebenheiten zum einen kaum wahrgenommen und zum anderen sehr unterschätzt werden. Dabei gibt es hinreichend Beispiele aus unserem Alltag, wo ein kleiner Prozess etwas ganz Grosses generiert. Klein kann dabei sehr wohl bedeuten: Klein im Sinne unserer Bewertung, also sozusagen kaum der Rede wert, weil es nix Besonderes, Außergewöhnliches darstellt.

Ich denke an die Sonne. Seit Menschengedenken geht sie ganz zuverläßlich morgens auf und abends unter. Ohne die Sonne würden wir gar nicht existieren können. Sie ermöglicht Leben auf unserem schönen Planeten Erde. Unzählige Prozesse in der Natur sind von ihr abhängig bzw. werden durch sie gesteuert.

Die liebe Sonne und ihr Dasein sind alles andere als klein, eher wohl das Gegenteil. Wenn ich mir das neu aufrufe und klarmache, dann relativiert sich so vieles andere, das angeblich auch noch wichtig ist oder wichtig sein will. Aber es ist nachrangig, die warmen Sonnenstrahlen stehen seit Menschengedenken auf Platz 1 der Chartliste und werden diesen Platz auch nicht verlieren.

 

Erst jetzt darf ich darüber sinnieren, was ggf. auch noch wichtig sein könnte. Klar, da gibt es ganz sicher einiges aufzuzählen. Aber egal, was auch immer da kommen mag: Es steht auf einem nachrangigen Platz, der ihm gebührt. Und das ist sehr gut so.

Es hilft, im Zweifelsfall die Prioritäten richtig zu setzen und ich kann „Danke“ sagen für jeden Tag. Weil es den Tag nur durch die Sonne gibt: „Danke liebe Sonne !“

 

LG v Chr